Orchestral Manoeuvres in the Dark (OMD)  ist eine der wichtigsten und erfolgreichsten Synthie- und New Wave Pop-Bands der Musikgeschichte. Gegründet wurde sie 1978 von den Musikern, die auch am 22.05.2013 live im Ringlokschuppen auf der Bühne standen, nämlich von Andy McCluskey (voc.,b), Paul Humphreys (keys, voc.), Martin Cooper (keys, sax) und Malcolm Holmes (dr.). Noch als Anheizer von Gary Numan auf der Bühne erschienen mit "Electricity" und "Messages" schon 1980 zwei richtige große Hits des ersten Albums, wobei ein nicht zu überhörender Einfluss der deutschen Kultband KRAFTWERK bemerkbar war. Weitere großartige Alben (Organisation mit dem Superhit "Enoly Gay", Architecture & Morality mit "Maid of Orleans" und "Souvenir") folgten. "Maid of Orleans" war 1982 die meistverkaufte Single des Jahres. Die folgenden Alben wie "Dazzle Ships" oder "Junk Culture" konnten wegen der Experimentierfreudigikeit von OMD dann nicht mehr an die frühen Erfolge anknüpfen. Nach dem großartigen Erfolg der Single "Forever Live and Die" kam 1988 die Trennung von McCluskey und Humphreys, die sich auf keinen musikalischen weiteren Weg mehr einigen konnten. Andy McCluskey machte nach einiger Zeit dann doch mit OMD weiter, das Album "Sugar Tax" war überraschend erfolgreich und brachte u.a. auch die Hits "Sailing on the seven seas", "Pandoras Box" und "Call my name"" hervor. 1996 kam noch das Album "Liberator" mit dem Hit "Walking on the milky way" heraus. Karl Bartos, ehemals Kraftwerk, steuerte zwei Stücke bei, während McCluskey umgekehrt ein Stück auf dem Bartos Album "Elektric Music" sang. 1998 schließlich löste McCluskey die Band OMD auf. Paul Humphreys arbeitete mittlerweile mit Claudia Brücken, der ehemaligen Sängerin der deutschen Avantgardeband "Propaganda", als "Onetwo" zusammen. Anfang 2006 gab OMD bekannt, dass es eine Reunion der Band in Originalbesetzung gibt. Man trat im Rahmen der "Nokia Night of the Proms" live auf. 2007 gab es die "Architecture & Morality" Tour sowie eine "Best of OMD" Tour. 2009 erschien die DVD "Electricity-feat. a performance of The Energy Suite" - ein zweiteiliges Livekonzert mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra. 2010 war in der Tat historisch: es erschien das elfte Studioalbum von OMD mit dem Titel "History of Modern", welches in der Fachpresse sogar als eines der besten Alben OMDs gewertet wurde. 2013 schließlich erschien das zwölfte Studioalbum "English Electric", dass auch einen Hauptbestandteil der 2013er Tour anmacht.

Das OMD live nach wie vor Extraklasse ist, hatten wir vor Jahren schon einmal live in Hannover auf dem Expo-Gelände erfahren dürfen.

Der RINGLOKSCHUPPEN war im großen Saal sehr gut gefüllt, es hatte zuvor ein erstes Deutschlandkonzert in Hamburg gegeben. Und wie charismatisch, charmant und Energie geladen O.M.D. 2013 ist, davon konnten wir uns von der ersten Minute des gut eineinhalbstündigen Konzertes überzeugen. Andy McCluskey sprang und tanzte in seiner unnachahmlichen ansteckenden Art und Weise auf der großen Bühne und stellte sofort einen intensiven Kontakt zum Publikum her. So wurde es eine stimmungsvolle Tanz- und Mitklatsch-, Mitgesangs-Party an diesem Abend.

Zunächst aber gab es einen halbstündigen Auftritt der Vorgruppe "Vile Electrodes".

Jane "Neon" Caley (voc.,keys) und Martin Swan (keys) kommen aus Hastings/UK und nennen ihre Musik einen Mix aus "Early synthpop, delta blues, rock'n'roll, horror film soundtracks und miserable indie bands". In England sind sie kein ganz unbekannter Tip mehr und konnten in Bielefeld überraschen. Besonders die Titel "The Last Time" und "Play with Fire" klangen noch Minuten danach in den Ohren. Das Programm war äußerst abwechslungsreich und zeigte eine interessante und aufregende Bandbreite des musikalischen Schaffens.

Janes eingänglicher Gesang ist ein Hauptbestandteil der Musik, die trotz der Anlehnung an die 80iger Jahre sehr frisch klang.

Und optisch ist dieses Duo ohnehin ein echter "Hingucker".

Von diesem Duo werden wir sicher noch einiges hören. Offiziell arbeitet man an einer ersten CD. Zu bekommen sind einige EPs wie "Play with Fire", "The Last Time" und "Re-Emerge" aus den Jahren 2011-2013. Wer mehr von diesem Duo hören möchte, dem sei dieser Link empfohlen.

Und dann kamen nach einer 30 minütigen Pause O.M.D. gegen 21.30 Uhr in perfektem Bühnenambiente und einer großartigen Light-Video-Show. "Wie in alten Zeiten" lautete ein vielgehörtes Motto, frisch, mitreißend und voller Spielfreude wie seinerzeit. Und diese Freude sprang sofort von der Bühne zum Publikum über. Mit dem Opener "Metroland" der aktuellen CD "English electric" begann das Konzert, und Andy McCluskey forderte das Publikum sofort zum Mitklatschen auf. Die neuen Stücke "Night Cafe" und "Stay with me" kamen sehr gut an, aber als dann "Locomotion" und das unverwüstliche "Enola Gay" ertönte, tanzte und sang der ganze Saal mit - eine sagenhafte Stimmung. Und das O.M.D. live eher sogar noch eine Klasse besser sind, dafür sorgte auch nicht zuletzt das Live-Schlagzeug von Malcolm Holmes. Dadurch bekam jedes Stück noch eine Portion mehr Drive und Schwung.

Andy McCluskey bei "Metroland", sofort unter Strom und stimmlich so gut wie eh und je

Daumen hoch für BIELEFELD. Andy machte sowohl Ansagen als auch Kommentare auf Deutsch, klasse !!!

Motive der "English Electric" Tour

Martin Cooper (keys, li), Malcolm Holmes (dr), Andy (voc,b) und Paul Humphreys (keys, voc., rechts) waren und sie O.M.D.

Die gesundheitlichen Probleme sind Vergangenheit - Andy ist wieder in Höchstform, was für seine Bühnendarbietung auch eine sehr große Kondition und Kraftanstrengung bedeutet. Großes Kompliment dafür.

Hier Andy erstmals an der Bassgitarre

Der andere musikalische Kopf der Band von Beginn an: Paul Humphreys

Gesanglich einfach allererste Wahl: Andy & Paul

Paul, das muß man neidlos anerkennen, spielte sämtliche Stücke in absoluter Live-Perfektion

Achtung Publikum: bitte mitklatschen

Da wir nur 3m vom Bühnenrand entfernt standen, waren wir sozusagen hautnah dran und konnten jeden Gesichtsausdruck und jede Emotion einfangen und miterleben

Martin Cooper

Eine tolle Videopräsentation

Auch das gab es tatsächlich: Autogramme während der Stücke......unglaublich

Der ständige Kontakt zum Publikum war einfach toll - Andys unermüdliches Wirbeln und das ständige Rotieren der Arme, sein exzessiver Tanz begeisterte einfach - so etwas will man einfach LIVE miterleben und sich davon berauschen lassen.

Und endlich trat Paul Humphreys nach vorne und sang eines der schönsten Stücke des "Architecture & Morality" Albums, nämlich "Souvenir".

Später dann noch "(Forever) Live and Die" - einfach richtig großes Kino

Malcolm Holmes am Schlagzeug, was den Stücken eine zusätzliche kraftvolle Note gab

Ihr seid einfach fantastisch - DANKE, sagt Andy

Locomotion

Martin bei einer seiner beiden Saxophoneinlagen

Hey you - Tesla Girls

Ein bezeichnendes Bild dieses Abends:

Der Hit des Jahres 1982 perfekt in Teil 1 und Teil 2: "Joanne of Arc" und "Maid of Orleans" ......berauschend schön

"A little catholic girl who's fallen in love....A face on a page A gift from above...She shold have known better than to give her heart...she should have known better than to ever part...without me   without me"

"I gave her everything that I ever owned....I think she understood but she never spoke...she shouldn't oughta try to be that way..she shouldn't have to go there ever again...without me...without me...

"Now listen Joan of Arc...all you gotta do..Is say the right words..and I'll be coming through..hold you in my arms..and take you right away....."

Da wackelten die Wände

Danach Schweiß gebadet und nach einer kurzen Wasserflaschen-Dusche: Andy

Kein Witz, es wurde einfach jedes Stück mitgesungen...hier ein Stück, dass 2010 erst veröffentlicht wurde, aber schon 20 Jahre alt ist: "Sister Marie says" - ein echter Knaller

Andy und Martin

Andy und Paul

Wechselgesang mit dem Publikum

Das bekannteste Stück von O.M.D. mit einem allerdings schlimmen Hintergrund: "Enola Gay"

Und danach war erst einmal Schluß - Tosender Applaus für O.M.D. .....aber doch wohl nicht das Ende, oder ?

Nein, nach kurzer Erholungspause kamen dann noch zwei ältere Stücke zum Einsatz. Zuerst "Walking on the milky way"...

Da tobte und klatschte einfach jeder mit

Und das Publikum sang laut: Hey Hey mit....

Und das Finale - das ewige 1980 Erfolgsstück des ersten Albums, nämlich "Electricity".....auch ein Stück für die Ewigkeit und ein letzter Höhepunkt des Abends

Man soll aufhören, wenn's einfach am schönsten ist....und O.M.D. hat ja eigentlich auch alles gespielt was wir hören wollten.

Und so ging ein berauschender Abend zu Ende mit zeitloser grandioser Musik von O.M.D. Die Band um Andy sagt "Danke Bielefeld". Für uns wie für viele andere war dieses Konzert das bislang beste was wir von diesem Quartett gesehen und gehört haben, sicherlich nicht mehr zu toppen. Wer O.M.D. noch nicht live erlebt hat, dem können wir nur raten, diese Show beim nächsten Mal live mitzuerleben. Es lohnt sich über alle Maßen - soviel Spielfreude und Begeisterung erlebt man nicht alle Tage.

Danach gab es für uns noch ein paar Talks rund um das Konzert

Nette "Männerrunde" mit Jan, Ralf und Heiko in allerbester Laune

Und natürlich noch ein kurzer Talk mit "Vile Electrodes" und Jane Caley und Martin Swan

Und einer war ganz besonders happy, denn O.M.D. hat seinen Synthie handsigniert: Heiko konnte überglücklich den langen Heimweg antreten

Und so sah das aus:

Ein unvergesslicher Abend ging nach Mitternacht zu Ende...Auf ein Wiedersehen und Danke O.M.D.

Die Setlist (HoM bedeutet: History of Modern, SOTSS ist Sailing on the seven seas, WOTMW natürlich Walking on the milky way).

 

 

 

 

 


 

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