CD Tipp:

Stefan Erbe Tagwandler



Hier ein kleiner Auszug aus dem Pressetext:


Erbes Drang nach konzepten und systemmusik ist bei jeder produktion etwas grundlegendes. sein vorsatz seinen tracks einen tieferen sinn zu geben ist aber nicht das erste was existiert, sondern kommt eher bei der nachbetrachtung der stücke. tagwandler schien aber diesmal irgendwie anders zu sein (der geneigte leser mag an dieser gähnen und sich sagen “alles schon mal gehört”), aber nein, tagwandler ist die rückführung der gedanken auf die zyklen unserer anwesenheit und komplettierte sich nach und nach, bei der erkenntnis, dass alles ein zyklus ist oder hat. nein, diese these hat nicht erbe selbst erfunden, aber er hat sie sich zu eigen gemacht und seine interpretation daraus resultieren lassen. diese wiederum zeigt, das er nach einer cd wie “driver” in der lage ist, eine für ihn völlig andere richtung einzuschlagen.

die musik zu tagwandler ist ruhig und zurückhaltend, geradezu bescheiden in ihrer dominanz, vergleicht man sie mit den anderen 16 produktionen des hageners. die 13 stücke liefern einen spannungsbogen der zum zuhören verpflichtet und die visualität der kompositionen intensiviert. 
erbes ton ist kein ambient, keine berliner schule und kein chillout und passt auch  sonst nicht in  eine schublade der elektronischen musik. sie ist immer  musik, deren herkunft aus vielen elementen dieser kategorie  besteht wird. 
konzeptalben wie tagwandler unterliegen der notwendigkeit in der gesamtheit gehört zu werden. nicht, dass die tracks nicht auch einzeln überzeugen können, aber wie ein gutes buch oder ein interessanter spielfilm würde auch dieser silberling unter der wahrlosigkeit des konsumenten leiden, der seine beliebige hörgewohnheit in den vordergrund stellt. dennoch wollen wir der musik nicht als ein epochiales und geschichtliches meisterwerk der neuzeit hinstellen und in eigener hüfthöhe hinter uns herrennen. musik bleibt geschmacksneutral, zumindest solange bis der hörer diese cd als tonalen aufschnitt auf den herausgefahrenen schlitten seines cd-players legt und der erste audiophile biss seine geschmacksnerven (hoffentlich) erblühen lässt. 

 

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